Sonntag, 29. November 2009

Papst betet für HIV-Positive

Papst Benedikt XVI. betet für die Aidskranken. Mit Blick auf den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember denke er besonders an Kinder, Arme und Ausgestoßene, die von dieser Krankheit betroffen seien, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Zugleich forderte der Papst stärkere und besser koordinierte Bemühungen im Kampf gegen Aids. „Die Kirche hört nicht auf, sich durch eigene Einrichtungen und dessen Personal im Kampf gegen Aids aufzuopfern“, sagte Benedikt XVI. Die Gläubigen rief er zum Gebet und zu konkreter Unterstützung auf, „damit die vom HI-Virus Betroffenen die Gegenwart Gottes erfahren, die Trost und Hoffnung gibt“.
http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=10644114.html

Interessant. Wirklich. Ist das dergleiche Papst, über den noch im März dieses Jahres auf einer Afrikareise folgendes berichtet wurde?

Kondome können nach Ansicht von Papst Benedikt XVI. das Aids-Problem nicht lösen. "Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem", sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche an Bord seines Flugzeugs auf dem Weg nach Afrika. Die Lösung liege vielmehr in einem "spirituellen und menschlichen Erwachen" und der "Freundschaft für die Leidenden".
http://www.tagesschau.de/ausland/papstafrika100.html

Wie weltfremd kann man eigentlich sein? Beten soll ja denjenigen, die daran glauben, helfen, aber es ist mit Sicherheit nicht förderlich, Kondome zu verdammen und stattdessen spirituelle Freundschaft zu empfehlen Wenn ich lese "Kondome verschlimmern das Problem" dann bekomme ich - entschudligt den Ausdruck - das kalte Kotzen. Statt sich von ihrer rigiden Sexualmoral in diesem Punkt endlich zu verabschieden und zu erkennen, dass Kondome nicht vor HIV, sondern auch von anderen STD schützen, wird darauf gepocht, dass damit ja wechselnde sexuelle Kontakte gefördert würden. Wären mehr Priester von HIV betroffen, würde vielleicht ein Umdenken einsetzen. Ok, das klingt zynisch und ich wünsche natürlich niemandem eine Ansteckung. Aber diese gequirlte Scheinheiligkeit macht mich einfach nur wütend. Und das kurz vor dem WAD, an dem sich alle mal wieder für kurze Zeit kollektiv daran erinnern, dass es HIV gibt und dass es jeden angeht. Gut, das wird größtenteils verdrängt, man gefällt sich dann mehr in den üblichen Mitleidsbekundungen und halbherzigen Forderungen, "man müsse endlich etwas tun", aber ein paar Tage später bereits ist das wieder vom Tisch und man wendet sich der wesentlich wichtigeren Frage zu, was man Onkel Horst zu Weihnachten schenken soll und ob es diesmal Ente oder etwas leichteres sein soll. Na dann, guten Appetit.

Freitag, 27. März 2009

Einfach für Dich

Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, weil mir einfach die Zeit fehlte und auch andere Dinge wichtiger waren. Vieles hat sich verändert, sowohl privates wie auch berufliches. Ich bin ruhiger geworden, nicht mehr ganz so ungeduldig. Das ist nicht zuletzt Dein Verdienst, denn Deine Ruhe, die Du ausstrahlst, färbt auf mich ab, lässt auch mich gelassener werden. Ausserdem habe ich nicht mehr das Gefühl, dass "etwas" fehlt, ein etwas, dass ich lange nicht benennen konnte, es war nur immer dieses unbestimmte Wissen, nicht komplett zu sein. Durch Dich und mit Dir kann ich alles ausleben, was zu mir gehört, Seiten, die lange brach lagen oder gar erst durch Dich an die Oberfläche kamen. Du hattest mich ganz am Anfang mal gefragt, was denn meine "Traumfrau" ausmachen würde. Damals hatte ich scherzhaft geantwortet, dass ich das nicht wüsste, weil ich beim Träumen ja keine Brille trage und sie deshalb nicht sehen könnte. Aber damals schon wusste ich, dass Du diesem Bild, dass ich mir von dem passenden Mensch an meiner Seite gemacht habe, sehr entsprichst. Wie sehr, wurde mir im Laufe der Zeit bewusst. Und ich bin froh und dankbar, dass wir uns kennen lernten. Du hast die Mauern, die ich um mich errichtet hatte, mit Leichtigkeit überwunden, hast Gefühle geweckt, von denen ich sicher war, sie tief verschlossen zu haben, denn jemanden zu lieben, heisst, sich verletzbar zu machen. Lange hatte ich mit meinen Verlust- und Bindungsängsten zu kämpfen, ebenso wie Du. Wir haben uns dagegen verwahrt, ein Etikett für unser Verhältnis zu nutzen, sagten scherzhaft, wir überspringen die Beziehung und heiraten gleich. Und obwohl ich mich immer gesträubt hatte, diese gesellschaftlich sanktionierte Bindung einzugehen, teils, weil ich sagte, meine Gefühle brauche keinen staatlichen Stempel, teils, weil ich der Ansicht bin, wenn ich heirate, dann kommt eine Scheidung für mich nicht in Frage, denn in diesem Punkt bin ich mehr als nur konservativ, so bist Du die Frau, bei der ich ohne Bedenken ja sagen würde, einfach weil ich weiss, dass Du der Mensch bist, mit dem ich leben will. Wir lassen uns gegenseitig unseren Freiraum, sind gemeinsam, ohne uns einzuengen, geniessen unsere Zeit, auch wenn die Eigendynamik des Lebens oft sehr anstrengend ist. Du bist mein Fels in der Brandung, mit all Deinen Facetten, die der jeweilige ergänzende Gegenpol zu den meinen sind und ich geniesse jeden Tag mit Dir.

Freitag, 1. Februar 2008

Unschuldslamm und Jaguar

Ein Unschuldslamm lebte harmlos vor sich hin. Es trieb seine Spässe mit den ab und an auftauchenden Wölfen, die versuchten, dass Lamm zu jagen. Aber bisher schaffte es das Unschuldslamm immer, diese Wölfe zu vertreiben und ihnen zu zeigen, dass es sich nicht einschüchtern oder gar einfangen liesse. Eines Tages tauchte ein fremdes Wesen auf, das Unschuldslamm dachte erst, es wäre auch ein Lamm. Bereitwillig unterhielt sich das Lamm mit dem Wesen, teilte sein Wissen mit ihm und warnte es vor den Wölfen, die immer mal wieder versuchten, zu wildern. Im Laufe der Zeit begann das Lamm, das Wesen zu mögen. Ihm fiel nicht auf, dass das Wesen gar kein Lamm war, sondern eine sehr geschickte Raubkatze. Diese war sich erst nicht bewusst, dass sie das Unschuldslamm erlegen wollte, sie wollte nur ein wenig Unterhaltung. Aber je mehr sich die beiden unterhielten, desto mehr wurden beiden klar, dass es kein harmloses Gespräch mehr zwischen zwei Lämmern war. Das Unschuldslamm dachte darüber nach, ob es die Raubkatze, die es unter der freundlichen Art vermutete, ebenso vertreiben sollte, wie die Wölfe vor ihr. Aber es war längst vom ganzen Wesen der Katze eingenommen, auch wenn es sich das nicht eingestehen wollte.

Irgendwann gab die Katze zu, dass sie kein Lamm sei, sondern ein durchaus nicht ungefährlicher Jaguar. Das Unschuldslamm war neugierig geworden, es wollte mehr wissen über den Jaguar. Deshalb verabredeten sie sich an einem neutralen Ort, um sich näher zu beschnuppern. Längst war dem Lamm klar, dass es sich bereitwillig dem Jaguar opfern würde, wenn es dieser schaffen würde, seinem unschuldigen Blick zu trotzen. Der Jaguar war sich unsicher, denn es war sein erstes Unschuldslamm, das er jagte. Er war sehr charmant, statt zu fauchen liess er nur seine Augen sprechen und das Unschuldslamm merkte, dass der gefährliche Jäger immun gegen seinen Blick war, im Gegenteil, es merkte, dass es selbst auf die Blicke des Jaguars reagierte.
So kam es, wie es kommen musste, das Lamm begab sich in die Krallen des Jaguars. Es genoss die Bisse; die Krallen, die zwar schmerzten, aber nie wirklich verletzten und die Art, wie der Jaguar mit seiner Beute spielte. Und er freute sich darüber, dass das Lamm ihm so vertraute und sein Spiel derart mochte.

Ab und zu blökte das Unschuldslamm, wenn der Jaguar zu spielen begann, aber dies zunehmend halbherziger, denn es wollte nicht den Anschein erwecken, als sei es zu leicht zu überzeugen. Der Jaguar bemerkte dies, amüsierte sich darüber, wohl wissend, dass das Lamm längst bereitwillig und aus eigenem Antrieb zu seiner Beute geworden war.

Wie es mit den beiden weiter geht? Abwarten......

Samstag, 24. November 2007

"Verschließt Eure Augen nicht!"

Warum Papi
Verängstigt, voller Scham und Angst sitz ich in der Ecke,
mache mich ganz klein, mich darf doch keiner sehen.
Drücke die Hand von meinem Zwillingsbruder ganz doll, zu doll, es tut ihm sicher weh.
Doch er sagt nichts,lässt mich nicht los, lässt mich nicht allein.
Er will mich beschützen, doch kann er es nicht, ist doch noch viel zu klein,grad erst vier, und doch schon so ernst, so schweigsam, so traurig.
Er kann nix machen, genauso wenig wie ich.
Ich muss weinen, er sieht mich an,
"Nicht weinen!" sagt er und doch laufen ihm selbst die Tränen übers Gesicht.
Kann nix machen, hilflos, machtlos, zu klein!

Die Tür geht auf, er ist da, Papi ist zu Hause.

Hab Angst!

Drücke die Hand fester zu, darf das nicht zu doll,es tut ihm doch weh, lasse etwas locker.
Bitte nicht, bitte, bitte nicht, geht es mir immer wieder durch den Kopf.
Doch es ist sinnlos, es wird passieren, wieder passieren, so wie jeden Tag, Er ist da. Gleich kommt er!

BITTE NICHT!!!

Doch er kommt. "Hier seit ihr ja!" er lächelt,
ich hab Angst!
"Komm mein Engelchen, komm zu Papi!"
Hab solche Angst!
Er hebt mich hoch, hebt mich einfach hoch,will das doch nicht.
Lasse meinen Bruder nicht los, klammere mich an ihm fest.

Bitte nicht loslassen,lass mich nicht allein.

Er kann sie lesen, meine Gedanken, ich weiß es genau. und er lässt nicht los,seine kleine Hand umklammert meine ganz fest.

Nicht loslassen!

Doch Papa ist stärker er zerschlägt unsere Hände, ich will sie wieder greifen, lass mich nicht allein, bitte!

Ich weine, schreie, will nicht!

Er weint auch, guckt mir nach, uns nach, Papa und mir.
Er zittert, er weint, er schreit meinen Namen.
Schreit Papa an! Was sagt er? Ich verstehe es nicht, ich höre seine Worte nicht, er bewegt doch seine Lippen, warum höre ich seine Worte nicht???
Was sagt er, will wissen was er sagt!
Sehe ihn nicht mehr, die Tür geht zu, hinter, mir, hinter uns. Bin ja auf Papas Arm.
Wir gehen ins Schlafzimmer, will nicht!

BITTE!

Hab Angst, er lächelt. Freut sich, es macht ihm Spaß.
"Nicht weinen, Engel" sagt er "Bin doch jetzt bei dir, bin doch lieb zu dir, sei du doch auch lieb zu mir!
"Kann nichts machen, kann mich nicht wehren.
Er streichelt mich, will das nicht, nicht an diesenStellen, warum streichelt er mich da?
"Nein!" flüstere ich immer wieder.
Kann nix machen,bin doch so klein, zu klein. Muss lieb sein, sein Engel sein, hab ihn doch lieb, ist doch mein Papi!
Er küsst mich, überall, will das nicht, nicht an diesen Stellen.
Weine, sie tun weh, die Tränen,sie brennen wie Feuer.
Warum da? Warum an diesen Stellen? Muss ihn auch küssen, warum?

Will das nicht!

Muss ihn küssen, überall! "Komm, sei mein Engelchen, sei lieb zu Papi!"
Will lieb sein, will sein Engel sein, hab ihn doch lieb, er hat mich doch auch lieb, oder!?!
Ja, ist doch mein Papi. Jetzt legt er sich auf mich, er ist schwer, so schwer.
Er wiegt so viel,kriege keine Luft.
Gleich passiert es wieder, gleich tut es weh, nein, will das nicht.

Es tut so weh.

Es macht ihm Spaß, er mag es, es gefällt ihm.
Er küsst mich, immer wieder.
Auf und ab, wie bei "Hoppe-Hoppe Reiter".
Ich mochte dieses Spiel, früher, als er das noch nicht machte,ja da mochte ich es, jetzt nicht mehr, jetzt hasse ich dieses Spiel, mag es nicht mehr spielen
auch nicht im Kindergarten.
Er macht komische Geräusche, es tut so weh.
Es wird immer doller,immer schneller.

Bald ist es vorbei.

Wo ist Danny? Will zu meinem Bruder. "DANNY!"schreie ich in Gedanken, er hört es, ich weiß es genau, kann seine Gedanken lesen.
Was ist nur los? Sehe mich, nein uns Papi und mich, von oben.
Es sieht komisch aus.
Es passt nicht zusammen. Er ist viel zu groß, ich bin zu klein, es passt nicht zusammen.
Er macht komische Bewegungen. Seine Augen, er sieht glücklich aus.

Will tot sein, so wie Putzi unser Wellensittich, der schläft jetzt auch, für immer.Will auch schlafen, für immer, nie wieder aufwachen, tot sein.

Aber er ist glücklich, er ist froh.
Papa macht es Spaß, muss lieb sein! Und dann, dann stöhnt er ganz laut.

Es ist vorbei. Es tut so weh!

Er gibt mir noch einen Kuss "Warst ein lieber Engel, der liebste Engel den es gibt!"flüstert er mir zu.
Es tut so weh. Es blutet, ich blute! Warum? Was ist passiert?
Verstehe es nicht! Warum??? Ich mag es nicht, will das doch nicht.
Hab ihn doch lieb, ist doch mein Papi! "Es ist normal." hat er gesagt, immer wieder, es ist normal.
Glaube ihn, er ist ja groß, ist erwachsen. Erwachsene haben immer Recht, bin doch nur ein Kind.
Hab Miriam im Kindergarten gefragt, sie hat gesagt, ihr Papa macht es auch mit ihr.
Aber es tut so weh, es blutet. Frage mich immer wieder, warum?

Wo ist Mama, warum macht sie nichts dagegen?

Sie weiß es doch! Sie hat uns doch gesehen,als er, als wir!
Beim letzten mal. Sie hat nichts gemacht, nur geguckt. Nichts gesagt, stand nur in derTür.
Er hat sie angeschrieen, warum schreit mein Papa meine Mama an?
Dann ist sie gegangen,hat nichts gesagt, nie. Kein Wort, nur, das ich nichts sagen darf, Niemandem, niemals!

"Es ist normal." hat sie gesagt.

Muss das glauben, will ja lieb sein, ein Engel sein! Laufe zu Danny,er hält mich fest! "Hast du Aua?" fragen seine Gedanken, ich muss weinen! Er hat auch Aua!
Er spürt das Selbe wie ich, jedes mal. Spürt immer wenn ich Aua habe, genauso doll wie ich.
Er nimmt mich in seine Arme, seine kleinen Arme, sind doch noch so klein, so schlafen wir ein,
Arm in Arm in der Ecke, ganz allein, wo ist Mami?
Frage mich immer und immer wieder"Papi, warum? hab dich doch so lieb, will doch dein Engel sein, Papi warum? WARUM?"

Will tot sein, wie Putzi, für immer schlafen, wie Putzi, tot sein....

Nehmt es mit auf eure Seite und zeigt das auch ihr nicht weg seht!
againstchildporn.org - Zusammen gegen Kinderpornographie und Kindermissbrauch im Internet und weltweit!

Donnerstag, 20. September 2007

Gedanken über Doms/en und Subbies

Tja.... letztens musste ich mir sagen lassen, ich sei nicht authentisch, weil in keinem meiner Profile im Netz meine Vorlieben, was BDSM angeht, detailliert aufgeführt seien.
Aber muss denn wirklich jeder Hanselpansel wissen, ob ich nun mehr auf nen gestriemten Hintern oder auf Wachs stehe? Ich denke nein, denn meine Vorlieben und das, was mich geil macht, gehen nur mich und "meine" Top etwas an. Mag sein, dass ich es dadurch niemandem leicht mache, sich für mich zu interessieren, aber das erspart mir zumindest auch die Notwendigkeit, mich mit noch mehr Idioten auseinanderzusetzen. Es reicht mir schon, dass ich ständig von männlichen Doms, die des verstehenden Lesens nicht mächtig sind und das kleine Wörtchen "lesbisch" in meinen Profilen gar zu gerne übersehen, angeschrieben werde. Allerdings bezweifle ich bei diesen Copy & Paste Anschreiben ja immer noch, dass sie wirklich von Doms verfasst werden, denn mir persönlich ist noch kein echter Dom untergekommen, der es nötig hätte, eine Sub mit den Worten "Bewirb dich mit einem aussagekräftigen Bild bei mir" anzubaggern. Da drängt sich mir der Verdacht auf, es handle sich bei dem Schreiber in Wahrheit um Klaus-Dieter aus Wanne-Eickel, der aufgrund seiner Alzheimerbulemie und seiner fehlenden Manieren, nicht zu vergessen seiner ineffektiven Körperhygiene, seit Jahren keine Frau mehr im Bett hatte, und nun durch die ungeheure Informationsfülle des www auf die Idee verfallen ist, ein "Sir" oder "Dom" oder gar "Master_of_the_unbelievable_pain" könne seine Chancen, doch endlich mal wieder seine bereits eingeschlafenen Hände ein wenig zu entlasten, da ja weibliche Subs quasi naturdevot in Ehrfurcht vor diesen Worthülsen erstarren und willig den Mund sowie andere Körperöffnungen bereithalten. Böser Denkfehler. Denn selbst Subs haben so ihren Stolz, zumindest wenn sie echte Subs sind. Sie wissen nämlich sehr wohl, dass sie es nicht nötig haben, sich jedem x-beliebigen pseudo dommig auftretenden Knilch vor die ungewaschenen Füsse zu werfen.
Und ja, auch ich habe diesen Stolz. Ich weiss sehr gut, was ich bereit bin, zu geben. Aber ich habe es eben nicht nötig, dies jedem unter die Nase zu reiben. Denn echte Doms/en haben sowohl die Manieren als auch die Geduld, sich intensiv mit mir bzw Sub an sich, auseinanderzusetzen und im Laufe eines mehr oder weniger regen Kontaktes herauszufinden, was denn so möglich ist, wo die Tabus und die Grenzen liegen. Wer daran interessiert ist, auf einen Blick alles zu erfahren, den verweise ich dann gerne an McDonalds, denn dort ist auf der Speisekarte sofort ersichtlich, welcher Inhalt sich unter welchem Namen verbirgt.
Einerseits ist es ja sehr beliebt in der Szene, sich mit den grossen Worten "Respekt" und "Vertrauen" zu schmücken. Andererseits gibt es mehr als genug Menschen, sowohl Subs als auch Doms, die zwar wissen, wie diese Worte geschrieben werden, aber nicht, was sie bedeuten. Vor einem Dom/einer Domse, die per se nur aufgrund der Tatsache, dass er/sie dominant zu sein vorgibt, mir aber gleichzeitig vermittelt, ich sei eigentlich nur minderwertig und ja eh nur zur Erfüllung ihrer Phantasien da, kann ich persönlich weder Vertrauen noch Respekt entgegenbringen, denn beides sind Verhaltensweisen, die nicht automatisch vorausgesetzt werden können, sondern die sich beide (!!) erst einmal verdienen müssen. Respektieren kann ich nur jemanden, der mir offen, ehrlich und mit einem Mindestmass an Höflichkeit und Manieren entgegentritt, nicht zu vergessen eine Dominanz, die es nicht nötig hat, sich über Befehlestöne oder ungeschliffene Wortwahl zu vermitteln. Vertrauen ist etwas, dass ich mit Sicherheit nicht leicht aufbauen kann, was aber auch mit meiner Lebensgeschichte zusammen hängt. Und ehrlich gesagt, sind mir bisher nur zwei Personen begegnet, denen ich beides entgegenbringe und die dies auch mir gegenüber zeigen, ohne dabei in eine scheinbare Rolle zu schlüpfen. Eine davon amüsiert sich meist darüber, dass ich, oft ohne es zu merken, in ein Subbie Verhalten ihr gegenüber falle, obwohl zwischen uns nie eine Spiel- oder gar Liebesbeziehung sein wird, ganz egal, wie gut wir uns verstehen. Und die andere....nunja, das wird sich zeigen, ob und was daraus wird (du weisst ja, wer gemeint ist, Königstigerin*lächel*). Beide haben dies aber nie offen eingefordert, es entstand eher nebenbei, allein durch den selbstverständlichen Umgang miteinander.
Woran liegt das aber? Gibt es wirklich so wenige Doms/en, die eine tatsächliche Dominanz innehaben? Oder verstehen die meisten nur nicht, was Dominanz eigentlich ist? Ich weiss es nicht. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch mehr als genug Subs, die keine Ahnung haben, was eigentlich Sub-sein heisst. Da wird gerne verkündet, man sei tabulos, belastbar und ähnlich hehre Worte. Tabulos.... kling sicherlich für viele Doms reizvoll... aber man vergisst ja gerne, dass jeder Mensch so seine Tabus hat und seien es noch so wenige. Von daher setze ich persönlich tabulos mit hirnlos gleich, da der Verwender dieses Wörtchens sich nicht bewusst ist, was damit eigentlich ausgesagt wird. Denn tabulos beeinhaltet auch, dass man vor nichts zurückschreckt, sich also auch mit Tieren, Kindern, näheren Verwandten einzulassen bereit ist, sich sogar zerstückeln liesse, um es ganz bewusst auf die Spitze zu treiben. Und so manche/r Sub scheint ähnlich wahllos in seiner/ihrer Annäherung zu sein, wie manche Doms/en.Da wird ungefragt angeschrieben, sich gleich mit der ganzen Palette der angeblichen angepriesen, als sei man das beste Stück Filet im Laden, vergisst aber dabei, dass man eher den Anschein erweckt, als sei man von letzter Woche übriggeblieben und müsse dringend aus dem Laden, bevor man aus dem Verkehr gezogen wird. Solche Subs kenne ich leider auch, ich nenne sie die ADBB (Anscheinend Devote BeischlafBettler, bei Doms wird das d durch Dominant ersetzt).
Was sich hier wie eine Art Frust über den grossen Markt der Möglichkeiten liest, ist es beileibe nicht, eher eine Feststellung der Gegebenheiten. Und sicher, so mancher wird nun krähen, ich hätte kein recht dazu, das, was andere leben, derart abzuwerten. Dem sei entgegengehalten, dass ich keinen Wert darauf lege, allgemein gültige Phrasen zu dreschen, sondern hier meine eigene Meinung und Ansicht zu vertreten, wem diese nicht passt, der muss sie ja nicht als seine übernehmen.

Dienstag, 11. September 2007

SM KABARETT IN HAMBURG

Der DOM geht zum Lachen in den Keller?....

…stimmt nicht!

Axel Tüting, der wohl bekannteste Kabarettist in der SM Szene, besucht seit langen mal wieder den Norden Deutschlands. Das BDSM, - und Fetischradio " Schlag-Fertig" präsentiert die aktuelle Bühnenshow mit und von Axel Tüting.

Tütings Geschichten sind aus dem Sado-Masochistischen Alltag. Und es ist nicht nur das, was er sagt, sondern vor allem wie er es tut, was den Abend so gelungen macht. Der große, kräftige Kerl mit dem kahlen Schädel geht in jeder seiner vielen Rollen auf, die er spielt.

Er bricht das Eis für die SM-Subkultur und zeigt, dass es sehr wohl möglich ist über die Rollenverhältnisse und Klischees zu lachen - auch über das eigene Outing. "Als ich zum ersten Mal in eine SM-Gruppe kam, saßen die in einer Kneipe. Und zwar alle auf Stühlen. Nicht nur ein paar, während der Rest auf dem Boden knien musste. Das war schon eine Überraschung."

Am 22.09 ist Axel Tüting LIVE nun in der Unschlagbar in Hamburg mit seinem Bühnenprogramm 2007.

Interesse geweckt?

Kartenvorverkauf unter http://www.un-schlagbar.de
und unter http:// www.bdsm-radio.de

Mehr über Axel Tüting:
http://www.smkabarett.de

Eintritt: 14,- / 10,- € (Sozial- und Hartz-Empfänger, Schüler, Studenten, Zivis, Soldaten, ...)

Dienstag, 21. August 2007

ende des scheins

gedanken, die sich nicht abstellen lassen
sie tanzen eine seltsame polka in meinem kopf
mein bauch lacht darüber
"hättest es doch ahnen müssen"
"nein, es sah ganz anders aus"
sagt mein kopf
und versucht, gegen das offensichtliche zu argumentieren
mit jedem tag werden die argumente schwächer und leiser
zurück bleibt ein gefühl der leere
das sich durch das, was scheinbar war, verstärkt
deine worte, die mich vorher anlockten und hielten,
klingen jetzt hohl
und das gefühl, das entstanden war, früher wärme und schutz bot
ist jetzt einer kälte gewichen, die mit jedem tag eisiger wird
noch warte ich
noch suche ich entschuldigungen
aber sie scheinen täglich verzweifelter und schwächer zu werden
aber ich weiss, ich werde es abschütteln
so wie ich vieles abgeschüttelt habe
und leider geht auch damit wieder ein stück vertrauen verloren
schade darum