Papst Benedikt XVI. betet für die Aidskranken. Mit Blick auf den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember denke er besonders an Kinder, Arme und Ausgestoßene, die von dieser Krankheit betroffen seien, sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Zugleich forderte der Papst stärkere und besser koordinierte Bemühungen im Kampf gegen Aids. „Die Kirche hört nicht auf, sich durch eigene Einrichtungen und dessen Personal im Kampf gegen Aids aufzuopfern“, sagte Benedikt XVI. Die Gläubigen rief er zum Gebet und zu konkreter Unterstützung auf, „damit die vom HI-Virus Betroffenen die Gegenwart Gottes erfahren, die Trost und Hoffnung gibt“.
http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=10644114.html
Interessant. Wirklich. Ist das dergleiche Papst, über den noch im März dieses Jahres auf einer Afrikareise folgendes berichtet wurde?
Kondome können nach Ansicht von Papst Benedikt XVI. das Aids-Problem nicht lösen. "Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem", sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche an Bord seines Flugzeugs auf dem Weg nach Afrika. Die Lösung liege vielmehr in einem "spirituellen und menschlichen Erwachen" und der "Freundschaft für die Leidenden".
http://www.tagesschau.de/ausland/papstafrika100.html
Wie weltfremd kann man eigentlich sein? Beten soll ja denjenigen, die daran glauben, helfen, aber es ist mit Sicherheit nicht förderlich, Kondome zu verdammen und stattdessen spirituelle Freundschaft zu empfehlen Wenn ich lese "Kondome verschlimmern das Problem" dann bekomme ich - entschudligt den Ausdruck - das kalte Kotzen. Statt sich von ihrer rigiden Sexualmoral in diesem Punkt endlich zu verabschieden und zu erkennen, dass Kondome nicht vor HIV, sondern auch von anderen STD schützen, wird darauf gepocht, dass damit ja wechselnde sexuelle Kontakte gefördert würden. Wären mehr Priester von HIV betroffen, würde vielleicht ein Umdenken einsetzen. Ok, das klingt zynisch und ich wünsche natürlich niemandem eine Ansteckung. Aber diese gequirlte Scheinheiligkeit macht mich einfach nur wütend. Und das kurz vor dem WAD, an dem sich alle mal wieder für kurze Zeit kollektiv daran erinnern, dass es HIV gibt und dass es jeden angeht. Gut, das wird größtenteils verdrängt, man gefällt sich dann mehr in den üblichen Mitleidsbekundungen und halbherzigen Forderungen, "man müsse endlich etwas tun", aber ein paar Tage später bereits ist das wieder vom Tisch und man wendet sich der wesentlich wichtigeren Frage zu, was man Onkel Horst zu Weihnachten schenken soll und ob es diesmal Ente oder etwas leichteres sein soll. Na dann, guten Appetit.
Sonntag, 29. November 2009
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