Ein Unschuldslamm lebte harmlos vor sich hin. Es trieb seine Spässe mit den ab und an auftauchenden Wölfen, die versuchten, dass Lamm zu jagen. Aber bisher schaffte es das Unschuldslamm immer, diese Wölfe zu vertreiben und ihnen zu zeigen, dass es sich nicht einschüchtern oder gar einfangen liesse. Eines Tages tauchte ein fremdes Wesen auf, das Unschuldslamm dachte erst, es wäre auch ein Lamm. Bereitwillig unterhielt sich das Lamm mit dem Wesen, teilte sein Wissen mit ihm und warnte es vor den Wölfen, die immer mal wieder versuchten, zu wildern. Im Laufe der Zeit begann das Lamm, das Wesen zu mögen. Ihm fiel nicht auf, dass das Wesen gar kein Lamm war, sondern eine sehr geschickte Raubkatze. Diese war sich erst nicht bewusst, dass sie das Unschuldslamm erlegen wollte, sie wollte nur ein wenig Unterhaltung. Aber je mehr sich die beiden unterhielten, desto mehr wurden beiden klar, dass es kein harmloses Gespräch mehr zwischen zwei Lämmern war. Das Unschuldslamm dachte darüber nach, ob es die Raubkatze, die es unter der freundlichen Art vermutete, ebenso vertreiben sollte, wie die Wölfe vor ihr. Aber es war längst vom ganzen Wesen der Katze eingenommen, auch wenn es sich das nicht eingestehen wollte.
Irgendwann gab die Katze zu, dass sie kein Lamm sei, sondern ein durchaus nicht ungefährlicher Jaguar. Das Unschuldslamm war neugierig geworden, es wollte mehr wissen über den Jaguar. Deshalb verabredeten sie sich an einem neutralen Ort, um sich näher zu beschnuppern. Längst war dem Lamm klar, dass es sich bereitwillig dem Jaguar opfern würde, wenn es dieser schaffen würde, seinem unschuldigen Blick zu trotzen. Der Jaguar war sich unsicher, denn es war sein erstes Unschuldslamm, das er jagte. Er war sehr charmant, statt zu fauchen liess er nur seine Augen sprechen und das Unschuldslamm merkte, dass der gefährliche Jäger immun gegen seinen Blick war, im Gegenteil, es merkte, dass es selbst auf die Blicke des Jaguars reagierte.
So kam es, wie es kommen musste, das Lamm begab sich in die Krallen des Jaguars. Es genoss die Bisse; die Krallen, die zwar schmerzten, aber nie wirklich verletzten und die Art, wie der Jaguar mit seiner Beute spielte. Und er freute sich darüber, dass das Lamm ihm so vertraute und sein Spiel derart mochte.
Ab und zu blökte das Unschuldslamm, wenn der Jaguar zu spielen begann, aber dies zunehmend halbherziger, denn es wollte nicht den Anschein erwecken, als sei es zu leicht zu überzeugen. Der Jaguar bemerkte dies, amüsierte sich darüber, wohl wissend, dass das Lamm längst bereitwillig und aus eigenem Antrieb zu seiner Beute geworden war.
Wie es mit den beiden weiter geht? Abwarten......
Freitag, 1. Februar 2008
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